Impuls zu Johannes 11, 40

„Jesus sagt zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?“ Johannes 11, 40

Hier spricht Jesus zu Martha, kurz vor der Auferweckung von Lazarus. Lazarus ist tot und liegt schon vier Tage im Grab. Seine Schwestern Martha und Maria trauern um ihn. Sie hätten sich gewünscht, dass Jesus früher da gewesen wäre, um das Schlimmste zu verhindern. Jesus hat Mitleid in dieser Situation, er läuft zum Grab und befiehlt, den Stein vom Grab wegzubewegen. Aber Martha weist Jesus darauf hin, dass Lazarus schon so lange tot ist, dass er stinkt.

Martha wusste, dass Jesus heilen kann. Aber das Jesus einen Toten auferwecken würde, war für sie bisher nicht denkbar. Gott kann viel mehr tun, als wir uns vorstellen können. Es mag sein, dass wir seit vielen Jahren unterwegs sind mit Jesus und schon viel mit ihm erlebt haben. Aber die Realität ist, dass wir noch Größeres mit ihm erleben können. Egal vor welchem Berg wir stehen, nichts ist unserem Gott unmöglich! Lasst uns unseren Gott in unserem Denken nicht einschränken, sondern vielmehr an seine Möglichkeiten glauben.

Der Glaube von Martha wird hier herausgefordert. Sie hat die Wahl, dem verrückten Befehl Jesu zu folgen und zuzulassen, dass der Stein wegbewegt wird – oder sie kann Jesus ein klares Nein erteilen, was menschlich Sinn machen würde, da Lazarus schon ein paar Tage im Grab liegt und stinkt. Es ist nicht immer das, was zu unserem menschlichen Denken passt, die beste Option. Jesus führt uns manchmal auf unmögliche Wege. Sein Plan scheint auf den ersten Blick nicht immer logisch zu sein. Aber er hat ein gutes Ende für uns im Sinn. Die Frage ist, ob wir uns darauf einlassen wollen, uns einlassen, auf das was er uns sagt?

Das Vertrauen von Martha auf Jesus wird bewirken, dass nicht nur sie die Herrlichkeit Gottes sehen wird, sondern auch ihre Familie und Freunde. Diese jetzige Herrlichkeit ist zwar nicht vergleichbar mit der ganzen Herrlichkeit Gottes, wenn wir ihn einst sehen werden, aber sie ist etwas ganz Besonderes. Gott möchte uns als Gemeinde oder als Individuen seine Herrlichkeit zeigen. Wir können Jesus noch viel mehr in unserem Alltag erleben. Lasst uns ihm mehr Raum geben, damit er sich in unserer Mitte entfalten kann. Da, wo seine Herrlichkeit gesehen wird, kommen, wie bei der Auferstehung von Lazarus, noch mehr Leute zum Glauben.

Liebe Geschwister, wir sind auf einer Enddeckungsreise und haben noch nicht alles von Jesus entdeckt. Jesus möchte uns als Gemeinde noch mehr anvertrauen und zeigen. Er möchte uns auf ein neues Level heben. Das, was wir bis jetzt von Jesus gesehen haben, ist nicht alles, was er kann. Er kann viel mehr als wir denken oder uns vorstellen können. Lasst uns ihm Raum geben, damit er uns seine Herrlichkeit zeigt. Bei Martha war dieses „Raumgeben“, den Stein wegzunehmen. Bei uns kann es einfach bedeuten, Jesus zu sagen, dass wir einen Hunger nach mehr von ihm haben, dass wir durstig sind nach seiner Gegenwart.

Séverin Kembou